Schlehdorn (Prunus spinosa) – Die Hecke der Heilkunst
Der Schlehdorn, auch als Prunus spinosa bekannt, ist ein wertvoller Bestandteil der traditionellen Kräuterheilkunde in der Antiken Apotheke. Diese robuste Pflanze wächst bevorzugt an Waldrändern und eignet sich aufgrund ihrer dichten Dornen hervorragend als Schutzhecke. Besonders bemerkenswert ist die tiefe Verwurzelung des Schlehdorns, die ihn ideal zur Bepflanzung von lawinengefährdeten Hängen macht.
Reiche Ernte – Vom Frühling bis in den Spätherbst
Die Heilkraft des Schlehdorns entfaltet sich in seinen verschiedenen Pflanzenteilen, die zu unterschiedlichen Zeiten gesammelt werden:
-
Blüten: März und April
-
Blätter: April und Mai, nach der Blütezeit
-
Wurzeln: Oktober und November
-
Beeren (Schlehen): Oktober und November, nach erstem Frost
Die dunkelblauen Steinfrüchte entwickeln ihren vollen Geschmack erst nach mehrmaligem Frost. Anschließend werden sie schonend getrocknet – zuerst an der frischen Luft, dann bei mäßiger Hitze.
Heilwirkungen in der Antiken Apotheke
Schon Sebastian Kneipp empfahl den Schlehdorn wegen seiner vielseitigen Wirkungen. Die Pflanze wurde in der Antiken Apotheke sowohl innerlich als auch äußerlich angewendet. Hier einige ihrer bewährten Einsatzgebiete:
1. Sanfte Verdauungshilfe
-
Tee aus Schlehdornblüten wirkt mild abführend, stärkt den Magen und regt den Appetit an.
-
Schlehenmus oder -saft ist ideal bei Verstopfung, besonders für ältere Menschen mit trägem Verdauungssystem.
2. Blutreinigung und Hautgesundheit
-
Schlehdorntee hilft bei der Blutreinigung, unterstützt die Heilung von Hautausschlägen und fördert ein klares Hautbild.
3. Unterstützung der Harnwege
-
Der Tee regt den Harndrang an, hilft bei kranken Nieren, Nierensteinen und Wassersucht – eine typische Anwendung in der Antiken Apotheke.
4. Schlehdornsirup für Kinder
Ein milder Sirup aus Schlehdornblüten eignet sich hervorragend für Kinder mit Appetitlosigkeit oder Verstopfung. Die Blüten werden gekocht, gefiltert, mit Zucker aufgekocht und in Flaschen abgefüllt – ein sanftes Hausmittel aus alten Zeiten.
5. Mund- und Rachenpflege
-
Ein Gemisch aus Fruchtsaft und Wurzelextrakt dient zum Gurgeln, zur Mundspülung und wirkt gegen Nasenbluten.
6. Herzstärkung durch Schlehdornrinde
-
Tee aus der Rinde des Schlehdorns wird traditionell bei Herzasthma eingesetzt – eine weniger bekannte, aber wertvolle Anwendung.
Schlehdorn – Ein Schatz der Antiken Apotheke
Die vielseitige Wirkung des Schlehdorns macht ihn zu einem festen Bestandteil der Antiken Apotheke. Seine natürlichen Inhaltsstoffe helfen sanft, aber wirkungsvoll bei einer Vielzahl von Beschwerden – von Verdauungsproblemen über Hautkrankheiten bis hin zu Herz- und Nierenleiden.