Der Gundermann (Glechoma hederacea) war bereits in der Antiken Apotheke ein hochgeschätztes Heilkraut. Mit seinen vielfältigen Wirkungen auf Atemwege, Verdauungsorgane, Nerven und Haut fand er breite Anwendung. Heute erlebt dieses traditionelle Wissen eine Renaissance – und das völlig zu Recht.
Herkunft und Ernte von Gundermann
Der Gundermann wächst bevorzugt an Zäunen, Hecken, alten Mauern, auf Feuchtwiesen sowie auf Wiesen und Ackerland. Zwischen März und Juni wird die Pflanze geerntet, idealerweise während der Blütezeit. Es können sowohl die ganze Pflanze als auch gezielt Blätter oder Blüten gesammelt werden. Zum Trocknen breitet man Gundermann dünn aus und sorgt für einen luftigen, zugigen Platz, wobei häufiges Umschichten wichtig ist, um die Qualität zu erhalten.
Gundermann in der Antike Apotheke: Vielseitige Anwendungsmöglichkeiten
Bereits die Heiler der Antiken Apotheke kannten und nutzten die zahlreichen Heilwirkungen des Gundermanns:
Heilung der Atemwege
Gundermann-Tee wirkt besonders stärkend auf die Atemorgane. Zwei Tassen täglich helfen bei:
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Erkältungen
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Verschleimter Lunge
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Rachenkatarrh
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Bronchialasthma
Unterstützung der Harnorgane und des Stoffwechsels
Der Tee fördert die Heilung bei Entzündungen der Harnwege und regt zugleich den Stoffwechsel an – ein weiterer Grund, warum er in der Antiken Apotheke so geschätzt wurde.
Beruhigung der Nerven
Gundermann hilft auch bei nervösen Beschwerden und lindert Symptome bei Hysterie.
Hilfe bei Verdauungsproblemen
Bei Störungen der Salzsäureausscheidung im Magen sowie bei Darm- und Lebererkrankungen entfaltet Gundermann seine heilende Wirkung.
Spezialanwendungen mit Wein
In Wein gekocht, wirkt Gundermann:
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Wurmvertreibend
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Menstruationsfördernd
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Heilend bei Ischias und Hepatitis
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Unterstützend bei entzündetem Zahnfleisch und Schorf (zum Spülen und Auswaschen)
Wundheilung und Hautpflege
Gundermann-Tee und Gundermann-Salbe beschleunigen die Heilung schlecht heilender Wunden. Auch als Pulver stärkt Gundermann eine schwache Brust und reinigt eitrige und verschleimte Lungen .
Unterstützung bei Nieren- und Gallensteinen
In der Antiken Apotheke war Gundermann ein bewährtes Mittel gegen Nieren- und Gallensteine.
Frühlingskur für den Körper
Eine kräftigende Frühlingssuppe aus jungen Gundermanntrieben zusammen mit Kräutern wie Brennnessel, Gänseblümchen, Birke, Kresse oder Schafgarbe half traditionell, den Körper von Krankheitsstoffen des Winters zu reinigen.
Auch als Bestandteil von Frühlingssalaten mit Kräutern wie Kerbel oder Brunnenkresse wurde Gundermann eingesetzt.
Behandlung von Ohren- und Zahnerkrankungen
Dampfbäder mit Gundermann unterstützen die Behandlung von Ohrenerkrankungen. Auch das entzündete Zahnfleisch und zum Auswaschen von Schorf wird durch Ausspülen mit in Wein gekochtem Gundermann gelindert.
Regulierung des Cholesterol-Haushalts
Eine weitere bemerkenswerte Eigenschaft: Gundermann hilft, den Cholesterol-Haushalt zu regulieren.
Linderung bei Schmerzen und Cellulite
Für äußerliche Anwendungen wird zerquetschter, frischer Gundermann mit Leinmehl und warmem Wasser gemischt und auf schmerzende Stellen gestrichen – eine bewährte Methode gegen Muskel- und Gelenkschmerzen sowie Cellulite.
Gundermann als Einschlafhilfe
Vor dem Schlafengehen in Milch gekochter Gundermann hilft bei Lungenproblemen und fördert einen ruhigen Schlaf.
Gundermann in Frühlingssalaten
Gundermann wird zu Frühlingssalaten wie Kerbel, Brunnenkresse, Gänseblümchen oder Brennnessel hinzugefügt.
Fazit:
Die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten von Gundermann zeigen, wie tief das Wissen der Antiken Apotheke über die Heilkräfte der Natur verwurzelt war. Ob als Tee, Salbe, Pulver oder Suppe – Gundermann bleibt ein wertvolles Heilmittel für Körper und Geist.