Die Zitronenmelisse (Melissa officinalis) ist eine vielseitige und beliebte Heilpflanze,
die in der traditionellen Klosterheilkunde seit Jahrhunderten verwendet wird. Bekannt für ihren frischen Zitronenduft, wird sie nicht nur wegen ihrer beruhigenden Wirkung geschätzt, sondern auch aufgrund ihrer vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten zur Stärkung des Körpers und des Geistes. In diesem Artikel erfahren Sie alles über die heilenden Eigenschaften der Zitronenmelisse und ihre verschiedenen Einsatzmöglichkeiten.
Anbau und Ernte der Zitronenmelisse
Die Zitronenmelisse wächst bis zu 60 cm hoch und gedeiht auf Holzschlägen und an alten Gemäuern. Sie wird auch häufig in Gärten gezüchtet. Die Pflanze blüht von Juni bis September. Besonders wertvoll sind die Blätter, die vor der Blüte geerntet werden sollten – am besten zwischen Mittag und 14 Uhr. Wichtig: Beim Sammeln, Trocknen und Lagern sollte die Melisse nicht mit Metall in Berührung kommen, um ihre heilenden Eigenschaften zu bewahren.
Heilwirkungen der Zitronenmelisse
Die Zitronenmelisse hat zahlreiche heilende Wirkungen auf Körper und Geist:
- Beruhigung von Krämpfen und Verdauung: Sie hilft bei der Linderung von Krämpfen und fördert eine gesunde Verdauung. Gleichzeitig stärkt und belebt sie das Herz und wirkt antiseptisch auf Wunden.
- Linderung von nervösen Beschwerden: Melisse verhindert Herzkrämpfe und beruhigt nervöses Erbrechen. Sie wirkt beruhigend bei Migräne, Verdauungsstörungen, Ohnmacht und Herzklopfen.
- Förderung der Gallenproduktion: Die Pflanze regt die Gallenausscheidung an, was wichtig ist, um die Bildung von Gallensteinen zu verhindern.
- Stärkung des Gedächtnisses und des Gemüts: Melisse hilft, das Gedächtnis zu stärken, fördert positives Denken und vertreibt negative Gefühle wie Angst, Kummer und Neurasthenie.
Anwendungen bei speziellen Beschwerden
Zitronenmelisse wird auch bei verschiedenen speziellen Beschwerden eingesetzt:
- Regulierung der Menstruation: Die Pflanze wirkt bei unregelmäßiger Menstruation und kann depressive Verstimmungen lindern.
- Hilfe bei Kopfschmerzen und Migräne: Gegen nervöse Kopfschmerzen kann man frische Melissenblätter auf Stirn und Nacken auflegen.
- Anwendung bei Schwangerschaft: Schwangeren hilft sie, Erbrechen und Unwohlsein zu verhindern.
Äußerliche Anwendungen
Auch äußerlich ist die Zitronenmelisse ein bewährtes Heilmittel:
- Massage bei Rheuma und Gicht: In Alkohol oder Olivenöl eingelegte Melisse ist ein hervorragendes Mittel zur Massage bei Rheuma, Gicht und Gliedermüdigkeit. Sie hilft auch bei Prellungen und Quetschungen.
- Melisse gegen Unwohlsein: Ein Beutel mit getrockneter Melisse auf dem Kopfkissen kann bei Unwohlsein und Schlafstörungen helfen.
Zitronenmelisse und Bienen
Interessanterweise spielt die Zitronenmelisse auch eine Rolle in der Imkerei. Wenn sie neben einem Bienenstock wächst, verhindert sie die sogenannte Bienenruhr, eine Krankheit, die die Bienen befallen kann. Ein Auswaschen des Bienenstocks mit Melissentee schützt die Bienen vor Krankheiten.
Kombinationen mit anderen Heilkräutern
Bei nervösen Störungen kann Zitronenmelisse besonders wirkungsvoll sein, wenn sie mit Baldrian kombiniert wird. Diese Mischung kann in Form von Tee konsumiert werden, um eine beruhigende und entspannende Wirkung zu erzielen.
Fazit
Die Zitronenmelisse ist eine beeindruckende Heilpflanze, die sowohl innerlich als auch äußerlich angewendet werden kann. Sie beruhigt den Geist, stärkt das Herz, fördert die Verdauung und bietet Linderung bei einer Vielzahl von körperlichen Beschwerden. Dank ihrer vielseitigen Anwendungsbereiche ist sie ein unverzichtbares Naturheilmittel in der traditionellen Klosterheilkunde.