Bärlapp in der Antiken Apotheke: Heilpflanze mit Geschichte und Wirkung
Der Bärlapp (Lycopodium clavatum L.) gehört zu den ältesten Heilpflanzen der Welt und spielte eine bedeutende Rolle in der Antiken Apotheke. Schon in frühen Hochkulturen nutzte man seine vielfältigen Heilkräfte – ein Naturheilmittel, das auch heute wieder mehr Aufmerksamkeit erfährt.
Bärlapp – Eine uralte Heilpflanze
Der Bärlapp ist eine immergrüne Pflanze mit einem langen, am Boden liegenden Stängel, aus dem aufrechte Stängelchen mit keulenförmigen Sporen wachsen. Diese enthalten ein schweflig-gelbes Pulver, das seit Jahrhunderten in der Naturheilkunde verwendet wird. Die Pflanze wächst bevorzugt in Misch- und Nadelwäldern, auf Heiden und schattigen Wiesen.
Ernte und Verarbeitung in der Antiken Apotheke
Die Sporen des Bärlapps werden im Spätsommer bis Frühherbst gesammelt, sobald die Ähren gelb werden. In der Antiken Apotheke schnitt man sie bei feuchtem Wetter mit einem scharfen Messer ab, trocknete sie luftdurchlässig und siebte sie sorgfältig. Das so gewonnene Pulver ist wasserabweisend, klebt nicht und wurde luftdicht aufbewahrt.
Heilwirkungen des Bärlapps
In der Antiken Apotheke war der Bärlapp für seine vielfältigen Anwendungsbereiche bekannt:
1. Innerliche Anwendung (als Tee):
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Linderung von Blasen- und Nierenschmerzen
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Unterstützung bei Gallen- und Nierensteinen
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Hilfe bei Rheuma, Gicht, Magen- und Darmkrämpfen, Durchfall
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Behandlung von Lebererkrankungen und Hepatitis
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In der Volksmedizin auch bei Rachitis durch Bäder oder Einnahme
Zubereitung: Einen Teelöffel Bärlapp mit heißem Wasser übergießen (nicht kochen!), 15 Minuten ziehen lassen.
2. Äußerliche Anwendung:
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Bärlapppulver wird direkt auf Wunden, Flechten, Herpes, Juckreizstellen und Hautrisse gestreut
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Früher auch zur Pflege von Neugeborenen verwendet
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Anwendung bei Verbrennungen, Ekzemen, Erfrierungen, Furunkeln, Wundrose
Bärlapp in der modernen und wissenschaftlichen Medizin
Auch heute findet Bärlapp Verwendung:
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In der wissenschaftlichen Medizin nutzt man seine Sporen zur Herstellung von Babypuder und zur Pillenbeschichtung
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Enthalten sind wertvolle Inhaltsstoffe wie nichttrocknendes Öl, Alkaloide, Phenolsäuren, Proteine, Zucker und Mineralsalze
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Auch verwandte Arten wie der Annuelle Bärlapp und der Abgeflachte Bärlapp kommen zum Einsatz
Anwendungen in der Volks- und Tiermedizin
In der Volksmedizin wurde Bärlapp traditionell bei zahlreichen Leiden eingesetzt:
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Stängel: bei Blasen- und Lebererkrankungen, Hämorrhoiden, Atemwegserkrankungen, Verdauungsproblemen, Rheuma
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Triebe: als Brechmittel, Abführmittel, zur Therapie von Alkoholismus und Nikotinabhängigkeit
In der Veterinärmedizin:
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Heiltee für Kühe bei Durchfall, Krämpfen, Tuberkulose
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Als insektizider Sud zur Tierpflege gegen Parasiten bei Kühen, Schweinen, Schafen und Pferden
Kosmetische Anwendungen
Auch in der Kosmetik findet der Bärlapp Verwendung:
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Bei Furunkulose
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Gegen Haarausfall
Vorsicht bei der Anwendung!
Die gesamte Pflanze enthält das giftige Alkaloide– daher sollte die Anwendung stets unter ärztlicher Aufsicht erfolgen. Nur kleine Mengen dürfen eingenommen werden sonnst kann eine Vergiftung hervorrufen. In vielen Länder wird Bärlapp heute in der Phytotherapie nicht mehr verwendet.
Bärlapp – ein Schatz der Antiken Apotheke
Der Bärlapp ist ein beeindruckendes Beispiel für die tief verwurzelte Verbindung zwischen Natur und Heilkunde. Seine vielfältigen Wirkungen machten ihn zu einem festen Bestandteil in der Antiken Apotheke – ein Erbe, das bis heute weiterlebt.