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Eiche als Heilpflanze: Von Verdauungsproblemen bis Schilddrüsenunterstützung

Eiche

    Die Eiche, insbesondere die Stieleiche (Quercus robur), gehört seit Jahrhunderten zur Klosterheilkunde und wird aufgrund ihrer wertvollen Inhaltsstoffe als Heilpflanze geschätzt.

Besonders die Rinde der jungen Äste und Triebe enthält wirkungsvolle Gerbstoffe, die in vielfältiger Weise zur inneren und äußeren Anwendung genutzt werden. Im folgenden Artikel werfen wir einen genaueren Blick auf die Heilkraft der Eiche und ihre verschiedenen Anwendungsgebiete.

Die Eiche und ihre Arten

    Es gibt zwei Hauptarten von Eichen, die in Europa verbreitet sind: die Stieleiche und die Traubeneiche. Beide Arten unterscheiden sich optisch, insbesondere durch die Länge ihrer Blattstiele. Während die Stieleiche häufiger in tiefer gelegenen Gebieten wächst, findet man die Traubeneiche oft in höheren Lagen. Als Heilmittel wird vor allem die Rinde der Stieleiche verwendet, die das ganze Jahr über gesammelt werden kann. Die Früchte, die Eicheln, werden im Herbst geerntet.

Innere Anwendung der Eichenrinde

Wirkung auf den Verdauungstrakt

    Die Eichenrinde entfaltet ihre größte Heilkraft bei der Behandlung von Entzündungen der Schleimhäute in Magen und Darm sowie bei Durchfall. Dank ihrer stark adstringierenden (zusammenziehenden) Wirkung wird der Rinden-Tee häufig bei Magengeschwüren und Darmblutungen eingesetzt, da er diese Beschwerden lindern kann. Zudem hilft er, Giftstoffe im Körper zu binden und auszuleiten, wodurch er bei Pilz- und Nikotinvergiftungen unterstützend wirken kann. Dennoch gilt: Bei akuten Vergiftungen sollte immer ein Arzt aufgesucht werden.

Bindung von chemischen Schadstoffen

    Eine besondere Bedeutung erhält der Tee aus Eichenrinde in Zeiten der zunehmenden Umweltbelastung. Er bindet chemische Gifte, die über die Nahrung oder Atemluft in den Körper gelangen, darunter auch Schwermetalle wie Blei. Deshalb wird empfohlen, diesen Tee regelmäßig zu trinken, um den Körper zu entgiften.

Zubereitung des Tees

    Zur Herstellung eines Eichenrindentees nimmt man einen Esslöffel der getrockneten Rinde und kocht sie in einem Liter Wasser für 5 bis 10 Minuten. Der Tee sollte ohne Zucker und idealerweise mit etwas Milch getrunken werden, um seine volle Heilkraft zu entfalten.

Äußere Anwendung der Eichenrinde

Bäder und Umschläge

    Die äußere Anwendung der Eiche erstreckt sich von Bädern bis hin zu Umschlägen, die bei verschiedensten Haut- und Wundproblemen helfen. Sitzbäder mit Eichenrindenabkochung können bei Mastdarmverschluss und Darmfisteln Linderung verschaffen. Klistiere, die neben Eichenrinde auch Kamille und Salbei enthalten, sind bei Hämorrhoiden und Fisteln bewährt.

Wundheilung und Hauterkrankungen

    Eichenrindenabkochungen werden zur Behandlung von Wunden, Eiterungen und Geschwüren eingesetzt. Sie wirken antiseptisch und fördern die Heilung. Bei Schweißfüßen wird tägliches Fußbaden mit Eichenrinde empfohlen, um das Schwitzen zu regulieren. Auch bei Schuppenflechte hilft die Rinde: Tee, Bäder und Abwaschungen aus Eichenrinde können die Symptome lindern.

Weitere Anwendungsgebiete

Warme Umschläge mit gemahlener Eichenrinde helfen bei leichten Knochenbrüchen dabei, die Schmerzen zu lindern. Dank der enthaltenen Gerbstoffe sind die Bäder und Umschläge auch bei Ekzemen und anderen Hautkrankheiten effektiv.

Eicheln als Kaffeeersatz und ihre Wirkung auf die Schilddrüse

    Ein weniger bekanntes Heilmittel aus der Eiche sind die Eicheln, die geröstet und gemahlen als Kaffeeersatz dienen. Dieser „Eichelkaffee“ kann bei der Regulation der Schilddrüsenfunktion helfen. Zur Herstellung werden reife Eicheln geschält, zerkleinert und bei schwacher Hitze getrocknet. Anschließend röstet man sie, mahlt sie grob und bereitet sie wie Kaffee zu. Der Eichelkaffee sollte täglich oder jeden zweiten Tag getrunken werden, um die Schilddrüse zu unterstützen.

Fazit

    Die Eiche, vor allem die Stieleiche, bietet eine Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten als Heilpflanze. Ihre Rinde und Eicheln sind kraftvolle Naturheilmittel, die sowohl innerlich als auch äußerlich verwendet werden können. Besonders ihre Fähigkeit, den Körper von Giftstoffen zu reinigen und Haut- und Verdauungsprobleme zu lindern, macht sie zu einem wertvollen Bestandteil der traditionellen Kräuterheilkunde.


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