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Die Große Klette: Natürliches Heilmittel für Leber, Haut und Haare

Große Klette

    Die Große Klette (Arctium lappa) wird oft als Unkraut angesehen, doch ihre vielseitigen Inhaltsstoffe, insbesondere das wertvolle Inulin, machen sie zu einer bedeutenden Heilpflanze. Diese Pflanze, die eine Höhe von bis zu 1,5 Metern erreichen kann, gedeiht bevorzugt an Wegrändern, Mauern und Friedhöfen und liebt sonnige Standorte sowie gut gedüngte Böden. Ihre Blütezeit erstreckt sich von Juni bis September. Trotz ihres wilden Erscheinungsbildes ist die Große Klette aufgrund ihrer heilenden Eigenschaften seit Jahrhunderten Teil der traditionellen Klosterheilkunde.

Pflanzeneigenschaften und Ernte

    Die Große Klette ist eine zweijährige Pflanze, deren Wurzeln von April bis Oktober geerntet werden. Um die medizinischen Wirkstoffe zu konservieren, werden die Wurzeln nach dem Ausgraben der Länge nach aufgeschnitten und getrocknet. Die Blätter der Pflanze sollten frisch verwendet werden, während die Früchte erst gesammelt werden, wenn sie reif sind.

Heilsame Wirkungen des Inulins

    Das in der Großen Klette enthaltene Inulin ist besonders wertvoll für Menschen mit Leberproblemen und Diabetes. Der Saft der Pflanze fördert den Gallenfluss und unterstützt so die Leberfunktion. Für Diabetiker ist die Wurzel auch als Speisebeilage sehr empfehlenswert, da sie den Blutzuckerspiegel positiv beeinflusst.

Anwendungen und Zubereitungen

Blutreinigung und Hautpflege

    Ein Tee aus der Wurzel der Großen Klette hat eine reinigende Wirkung auf das Blut und unterstützt die Heilung von Hautkrankheiten. Diese Heilwirkung kann durch Bäder verstärkt werden, in die ein Kletten-Tee als Zusatz gegeben wird. Gleichzeitig kann der frische Wurzelsaft äußerlich auf die Haut aufgetragen werden, um feuchte Flechten, Geschwüre, unreine Haut und Akne zu behandeln.

Anwendung bei Hautproblemen

    Der Saft der frischen Wurzel wirkt besonders heilend auf Ekzeme, offene Wunden und Brandwunden. Er wird direkt auf die betroffenen Stellen getropft und dort belassen, bis er eingetrocknet ist. Auch der Tee der Großen Klette kann zur Pflege eingesetzt werden, indem damit rissige Lippen, Mundbläschen und der Rachen gespült werden.

Nieren und Menstruation

    Ein Tee, der aus den Samen der Großen Klette zubereitet wird, hat eine entwässernde Wirkung und unterstützt die Behandlung von Nierensteinen. Zudem hilft er bei der Regulierung der Menstruation und lindert die Symptome der Ruhr.

Haarpflege und Schuppenbehandlung

    Gegen Haarausfall und Schuppen kann ein Öl aus der zerdrückten Wurzel der Großen Klette eingesetzt werden. Hierzu wird die Wurzel entweder in Oliven- oder Sesamöl eingelegt. Alternativ kann die Wurzel auch in Rum angesetzt werden, um ihre heilende Wirkung zu entfalten. Die regelmäßige Anwendung sorgt dafür, dass Haarausfall gestoppt und Schuppenbildung reduziert wird.

Pflege fettiger Haare

    Frische Blätter der Großen Klette können gegen fettiges Haar eingesetzt werden. Hierzu wird der Saft der Blätter täglich in die Kopfhaut einmassiert, um die Talgproduktion zu regulieren.

Entzündungen und Schwellungen

    Auch die Blätter der Großen Klette finden in der Heilkunde Verwendung. In Wein gekocht, können sie bei äußerlicher Anwendung auf Schwellungen und schmerzende Stellen wie das Kreuz oder Hautentzündungen gelegt werden. Der Tee aus den Blättern hilft bei der Behandlung von Blasenentzündungen, Rheuma, Gicht und verschiedenen Entzündungen.

Fazit

    Die Große Klette (Arctium lappa) mag oft als unscheinbares Unkraut wahrgenommen werden, doch ihre reichhaltigen Inhaltsstoffe, insbesondere das heilende Inulin, machen sie zu einer wertvollen Heilpflanze. Ihre vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten reichen von der inneren Reinigung über die Heilung von Hautkrankheiten bis hin zur Haarpflege. Sie zeigt, wie viel Potenzial in vermeintlich unscheinbaren Pflanzen steckt und warum sie seit Jahrhunderten in der Klosterheilkunde hoch geschätzt wird.


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