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Angelica archangelica: Wirkung und Nutzung der Engelwurz in der historischen Heilkunde

Engelwurz Wirkung

 

Engelwurz (Angelica archangelica) – Traditionelle Anwendungen in der Antiken Apotheke

Die Engelwurz (Angelica archangelica) zählt zu den ältesten Heilpflanzen der europäischen Kräutertradition. In der Antiken Apotheke wurde sie aufgrund ihres kräftigen Aromas und ihrer vielseitigen Einsatzmöglichkeiten besonders geschätzt. Botanisch steht Engelwurz den Doldenblütlern wie Kümmel und der süßen Pimpinelle nahe und zeigt in der Anwendung teilweise ähnliche Eigenschaften wie Kalmus.

Gewinnung und Verarbeitung der Engelwurz

Damit die Wirkkraft der Engelwurz in der Antiken Apotheke optimal genutzt werden konnte, erfolgten Ernte und Verarbeitung nach klaren Regeln:

  • Blätter wurden vor der Blüte gesammelt.

  • Die zweijährige Wurzel grub man im Herbst aus, wusch sie und schnitt sie der Länge nach in vier Teile.

  • Die Trocknung durfte nicht bei künstlicher Wärme erfolgen, um das Aroma zu erhalten.

  • Wegen des intensiven Aromas bereitete man häufig Tropfen und Tinktur zu; Tees nutzte man vor allem aus Blättern und Samen.


Traditionelle Anwendung des Engelwurz-Tees

1. Unterstützung von Kopf und Nerven

Überlieferungen aus der Antiken Apotheke beschreiben, dass Engelwurz-Tee traditionell eingesetzt wurde, um

  • Migräne und nervöse Unruhezustände zu beruhigen,

  • Schwindel und übermäßiges Schwitzen zu mindern
    und

  • die Elastizität der Blutgefäße zu fördern.

2. Pflege der Atemwege

Gurgeln mit Engelwurz-Tee galt als Methode zur

  • Reinigung von Kehle und Mundhöhle

  • Stärkung der Schleimdrüsen der Atemorgane.

3. Verdauung und Stoffwechsel

Engelwurz wurde traditionell besonders im Bereich der Verdauung geschätzt. Dem Tee wurde zugeschrieben:

  • Blähungen zu verhindern,

  • Bildung von Gallen- und Magensaft anzuregen,

  • den Darm zu beruhigen,

  • Bauchschmerzen zu lindern,

  • das Blut zu „reinigen“ (historische Bezeichnung)

  • sowie Katarrhe zu bessern.

In der Antiken Apotheke wurde der Tee häufig ergänzt:

  • mit Enzian zur verstärkten Magenstimulation,

  • mit Faulbaum bei Verstopfung.

4. Dosierungsprinzip

Ein traditioneller Grundsatz:

  • In kleinen Mengen wirkt Engelwurz anregend, in größeren Mengen beruhigend.


Engelwurz-Wein – überlieferte Rezeptur aus der Antiken Apotheke

Für Krämpfe, nervöse Beschwerden und schlechte Verdauung wurde in alten Kräuterbüchern ein Engelwurz-Wein beschrieben:

  1. 60 g gehackte Wurzel in 1 Liter Weißwein zwei Tage ausziehen lassen.

  2. 2 g Wurzelpulver zugeben und weitere zwei Tage ziehen lassen.

  3. Filtern.

Die traditionelle Anwendungsempfehlung lautete:
Zwei Löffel pro Tag.


Äußerliche Anwendung: Vollbäder

Ein Engelwurz-Vollbad galt als wohltuend bei

  • rheumatischen Beschwerden

  • und nervlicher Anspannung.

Wichtiger Hinweis aus der Antiken Apotheke:
Das Bad durfte nur wenige Minuten dauern, da Engelwurz-Säfte als sehr aktiv galten und Hautreizungen verursachen konnten.


Sicherheit und Vorsicht

Schon in historischen Kräutertexten wurde vor unsachgemäßer Anwendung gewarnt:

  • Engelwurz kann bei empfindlichen Personen Hautentzündungen auslösen.

  • Kontakt der Augen mit Flüssigkeiten aus Engelwurz musste unbedingt vermieden werden.


Engelwurz in der modernen Natursicht

Auch wenn viele dieser Wirkungen aus der traditionellen Pflanzenheilkunde stammen, ersetzen sie keine medizinische Beratung. Die Engelwurz bleibt jedoch ein faszinierendes Beispiel dafür, wie reichhaltig und differenziert die Anwendungen in einer Antiken Apotheke waren.

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