Der Walnussbaum, bekannt unter seinem botanischen Namen Juglans regia,
ist ein beeindruckender Laubbaum, der bis zu 25 Meter hoch werden kann. Er wächst oft in Dörfern, an Häusern und in Laubwäldern. Die charakteristischen jungen Blätter sind zunächst rötlich und färben sich später grün. Der Baum blüht im Mai und die Früchte, die von einer grünen Schale umhüllt sind, reifen im Oktober. In der traditionellen Klosterheilkunde wird der Walnussbaum aufgrund seiner heilenden Eigenschaften geschätzt. Vor allem die Blätter und die grünen Nüsse kommen zur Anwendung.
Heilkräftige Teile des Walnussbaums
Die Blätter des Walnussbaums werden meist im Frühjahr gesammelt, müssen jedoch schnell getrocknet werden, um eine Schwarzfärbung zu verhindern. Auch die grünen, unreifen Walnüsse sind von großem Nutzen und werden oft zu Heilmitteln verarbeitet, insbesondere als Magenheilmittel.
Innerliche Anwendungen
Blutreinigung und Stärkung des Körpers
Ein Tee aus Walnussblättern ist ein traditionelles Mittel zur Blutreinigung und Stärkung des gesamten Körpers. Dieser Tee wird besonders bei folgenden Beschwerden empfohlen:
- Diabetes: Der Tee soll helfen, den Blutzuckerspiegel zu regulieren.
- Schwache Nerven: Die beruhigende Wirkung des Walnussblätter-Tees kann bei nervösen Störungen hilfreich sein.
- Hepatitis: Leberbeschwerden wie Hepatitis können durch die regelmäßige Einnahme gelindert werden.
- Weißfluss: Frauen verwenden den Tee traditionell zur Linderung von Weißfluss.
Zusätzlich wird der Tee Schwangeren empfohlen, um Verstopfungen vorzubeugen. Er kann auch bei Halsentzündungen helfen, indem man ihn zum Gurgeln verwendet.
Äußerliche Anwendungen
Bäder und Umschläge
Walnussblätter sind auch für die äußere Anwendung nützlich. Sie finden Verwendung in Bädern und Umschlägen bei einer Vielzahl von Haut- und Gesundheitsproblemen:
- Geschwollene Lymphdrüsen
- Eitrige Ausschläge
- Knochenfäulnis und Schorf
- Rachitis und Skrofulose
- Schweißfüße
Ein kräftiger Auszug aus Walnussblättern wird bei Erfrierungen verwendet, um betroffene Stellen zu behandeln. Der Tee kann auch als Massage-Lösung bei Haarausfall eingesetzt werden, um das Haarwachstum zu fördern.
Wundheilung
Frische Walnussblätter haben eine antiseptische Wirkung und können auf eitrige Wunden gelegt werden, um den Heilungsprozess zu beschleunigen.
Umschläge für stillende Mütter
Wenn stillende Mütter die Milchbildung stoppen möchten, helfen Umschläge mit Walnussblätter-Tee, die auf die Brust gelegt werden.
Weitere Verwendungen der Walnuss
Grüne Schale und Kätzchen
Die grüne Schale der Walnuss hat ebenfalls antiseptische Eigenschaften. Sie wird in Tees verwendet, um Erfrierungen zu behandeln. Die Kätzchen der Walnuss, die im Frühjahr erscheinen, sind reich an Wirkstoffen, die die Kapillaren stärken und Blutungen, inklusive innerer Blutungen, Hämorrhoiden und Durchfall lindern können. Auch bei starker Menstruation ist der Tee aus Walnusskätzchen ein bewährtes Mittel.
Walnusskerne
Walnusskerne sind besonders nahrhaft und enthalten wichtige Nährstoffe wie Eisen, Phosphor, Kalium und Vitamin E. Sie werden besonders Schwangeren empfohlen, da sie die Entwicklung des Gehirns und der inneren Organe des ungeborenen Kindes fördern. Allerdings sollten Walnusskerne mit Vorsicht genossen werden, da sie den Blutdruck erhöhen können.
Traditionelle Rezepte und Anwendungen
Walnussschnaps gegen Magenbeschwerden
Ein klassisches Heilmittel gegen Magenbeschwerden ist der Walnussschnaps. Hierfür werden 25 unreife Walnüsse in 1 Liter Schnaps eingelegt und mit Gewürznelken und Ingwer verfeinert. Je länger der Schnaps zieht, desto besser wird er. Zur Behandlung von Magenproblemen wird empfohlen, zwei Mal täglich 1-2 Teelöffel einzunehmen.
Natürlicher Schutz vor Ungeziefer
Frische Walnussblätter haben eine abweisende Wirkung auf Ungeziefer wie Flöhe, Läuse, Ameisen und Motten. Sie werden daher häufig zur natürlichen Schädlingsbekämpfung eingesetzt.
Vorsicht bei der Anwendung
Bei der inneren Anwendung von Walnussblätter-Tee ist Vorsicht geboten. Der Tee sollte nicht zu stark sein, da er sonst Nebenwirkungen hervorrufen kann. Der Walnussbaum ist in der Klosterheilkunde eine wertvolle Heilpflanze, die in vielfältiger Weise zur Linderung und Heilung von Beschwerden verwendet werden kann. Ob als Tee, Umschlag oder Heilbalsam – die verschiedenen Teile des Walnussbaums bieten zahlreiche heilende Wirkungen, die bis heute geschätzt werden.