CBD FULL

Beifuß: Die Geheimnisse einer Heilpflanze enthüllt

Beifuss

    Der Beifuß (Artemisia vulgaris) ist eine bis zu einem halben Meter hohe, aufrecht  wachsende Pflanze, die stark wuchert und angenehm duftet. Sie wächst häufig an Wegen, Hecken,  Ufern und zwischen Büschen. Ihre länglichen, rotbraunen Köpfchen blühen im August und September, sowohl aufrecht als auch hängend. Gesammelt werden die blühende Pflanze und der Wurzelstock mit Wurzeln.

Verwendung als Gewürz

    Neben seiner Bedeutung in der Heilkunde wird der Beifuß auch als Gewürz geschätzt, besonders bei Fischgerichten. Der charakteristische Geschmack kann Gerichten eine besondere Note verleihen.

Heilwirkungen

    Beifuß ist bekannt für seine vielfältigen heilenden Eigenschaften:

  1. Gegen Fäulnis: Beifuß wirkt gegen Fäulnis und ist abführend und reinigend
  2. Verdauung: Beifuß regt die Ausscheidung der Magen- und Darmsäfte an und fördert den Appetit.
  3. Menstruation: Er hilft, die Menstruation zu regulieren, und lindert Krämpfe.
  4. Allgemeine Gesundheitsförderung: Die Pflanze wird bei allgemeiner Schwäche, Durchfall und Hämorrhoiden eingesetzt.
  5. Schlafmittel: Als Tee zubereitet kann Beifuß als natürliches Schlafmittel verwendet werden.

Zubereitung und Anwendung

  • Als Tee: 1 Esslöffel Blätter und Wurzeln in 1 Liter Wasser kochen oder 10 g getrocknete, zerkleinerte Wurzel in 1/2 Liter Wasser kochen.
  • Pulver: Die Wurzel kann zu Pulver gemahlen werden, das stärker wirkt als die übrigen Pflanzenteile. Wenn sich die Zeichen für einen Epilepsieanfall mehren, einen Teelöffel Pulver in angewärmtem, leichtem Bier einnehmen. Der Kranke muss sich sofort ins Bett legen und ausschwitzen. Erkältung, Hitze, Alkohol und Aufregung meiden. Das Mittel muss so lange eingenommen werden, bis die Anzeichen der Krankheit verschwinden.

    Der Beifuß ist eine beeindruckende Heilpflanze mit einer langen Tradition in der Klosterheilkunde. Die vielfältigen Anwendungen reichen von der Verdauungsförderung bis zur Linderung von Krämpfen und allgemeiner Schwäche. Doch Vorsicht ist geboten, da die Pflanze auch giftige Substanzen enthält. Bei sachgemäßer Verwendung kann Beifuß jedoch eine wertvolle Ergänzung zu herkömmlichen Therapien sein.

 

Sicherheitsaspekte bei der Anwendung von Beifuß (Artemisia vulgaris)

1) Wechselwirkungen

    Beifuß kann mit bestimmten Arzneimitteln unerwünschte Wechselwirkungen hervorrufen, insbesondere mit Medikamenten zur Vorbeugung von Krampfanfällen. Dazu zählen unter anderem: Phenobarbital, Primidon (Mysoline), Valproinsäure (Depakene), Gabapentin (Neurontin), Carbamazepin (Tegretol) und Phenytoin (Dilantin). Beifuß kann die Wirkung dieser Mittel durch seine Wirkung auf Neurotransmitter im Gehirn abschwächen. Eine gleichzeitige Einnahme sollte daher nur nach ärztlicher Rücksprache erfolgen.

2) Kontraindikationen

Die Anwendung von Beifuß ist kontraindiziert bei:

  • Überempfindlichkeit gegen Beifuß oder andere Korbblütler (Asteraceae)
  • Überempfindlichkeit gegen Thujon-haltige Pflanzen
  • Magengeschwür, Duodenalgeschwür oder hyperazider Gastritis
  • Refluxösophagitis (Rückfluss von Magensäure)
  • Akuter Gallenblasenentzündung (Cholezystitis) oder Gallensteinen (Cholelithiasis)
  • Schwangerschaft und Stillzeit
  • Kinder unter 12 Jahren

3) Nebenwirkungen

Bei der Anwendung von Beifuß können folgende Nebenwirkungen auftreten:

  • Allergische Reaktionen (z. B. Hautausschlag, Atembeschwerden)
  • Gastrointestinale Beschwerden wie Sodbrennen, Magenschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall
  • Bei längerer oder hochdosierter Anwendung: neurologische Symptome wie Kopfschmerzen, Unruhe oder Krampfanfälle

4) Vorsichtsmaßnahmen

    Beifuß sollte nur in moderaten Dosierungen und über begrenzte Zeiträume angewendet werden. Die Selbstmedikation mit Beifußprodukten (z. B. Tee, Tinkturen, ätherisches Öl) sollte unter fachlicher Anleitung erfolgen. Personen mit chronischen Magen-Darm-Erkrankungen, Epilepsie, Leber- oder Gallenleiden sollten vor der Anwendung ärztlichen Rat einholen.

5) Anwendung während Schwangerschaft und Stillzeit

    Die Anwendung von Beifuß während der Schwangerschaft und Stillzeit ist streng kontraindiziert. Thujon, ein natürlicher Inhaltsstoff der Pflanze, kann wehenfördernd wirken und toxische Effekte haben. In der Stillzeit besteht zudem das Risiko, dass Wirkstoffe in die Muttermilch übergehen und dem Säugling schaden.

Heilpflanzen auf B

Heilpflanzen