Sellerie in der Antiken Apotheke – Heilpflanze mit Tradition und Wirkung
Der Sellerie (Apium graveolens) war in der Antiken Apotheke weit mehr als ein einfaches Gemüse. Die heilsame Wirkung dieser uralten Pflanze wurde schon vor Jahrhunderten erkannt und vielseitig genutzt. Ob als frisch gepresster Saft, gekochte Speise oder äußerliche Anwendung – Sellerie galt als wahres Naturheilmittel.
Botanik und Erntezeit von Sellerie
Sellerie ist ein zweijähriges Kraut mit einer dicken, fleischigen Knolle. Er blüht von Juni bis September. Die frischen Blätter und Stängel werden von Mai bis August gesammelt, während die Knolle ab Mitte September bis zum Winter ausgegraben wird.
Selleriesaft – Die Kraft der Frische
In der Antiken Apotheke galt frisch gepresster Selleriesaft als das wirksamste Mittel. Saft aus Knolle, Stängel und Blättern – möglichst mit wenigen Blättern, damit er nicht zu bitter wird – sollte dreimal täglich vor den Mahlzeiten eingenommen werden, pur oder gemischt mit anderen Säften.
Heilwirkungen des Selleries
Die Heilwirkungen des Sellerie sind vielseitig und tiefgreifend. In der Antiken Apotheke wurde er bei zahlreichen Beschwerden eingesetzt:
-
Blut und Kreislauf: Selleriesaft verbessert die Blutzirkulation und wirkt positiv auf den gesamten Kreislauf.
-
Hauterkrankungen: Mit Apfel und optional Walnüssen gemischt, stärkt Sellerie das Blut und lindert Hautprobleme.
-
Atemwege: Hilfreich bei Lungenkatarrh, Brustkrämpfen und Angstanfällen.
-
Verdauung: Wirksam bei Blähungen, Appetitlosigkeit und schwachem Magen.
-
Vitaminmangel: Reich an Vitamin A, B, C und E – ideal zur Behandlung von Mangelkrankheiten.
-
Gicht & Rheuma: 2–3 Esslöffel Saft täglich lindern Beschwerden bei Gicht, Rheuma sowie Wasser- und Fettsucht.
-
Diuretikum: Der Saft regt sehr die Harnausscheidung an. Für Nierenkranke ist er zu stark. Vorsicht! Sie dürfen ihn nur in Maßen trinken, und das nur, wenn das Herz in Ordnung ist! Bei Nierenentzündung darf man Sellerie nicht einnehmen!
-
Menstruation & Schwangerschaft: Reguliert den Zyklus, wird jedoch Schwangeren nicht empfohlen.
Anwendung in der Antiken Apotheke
Neben dem innerlichen Gebrauch wurde Sellerie auch äußerlich verwendet:
-
Brustverhärtungen: Frisch aufgeschnittene Wurzel als Umschlag auf die Brust.
-
Harnstau: Blätter und Wurzel mit Wasser oder Wein zu Brei kochen und warm auf die Blase legen.
-
Haarpflege: Mit Selleriewasser den Kopf waschen – es entfernt Schuppen und stärkt das Haar.
Sellerie als gesunde Speise und Gewürz
Noch besser als der Saft war in der Antiken Apotheke der Sellerie als Nahrungsmittel. Als Beilage, Salat oder Gewürz regt er den Appetit an und stärkt den gesamten Organismus. Besonders Diabetiker profitieren von Sellerie in Suppen und Saucen, da er die Verdauung fördert und gleichzeitig eine ideale Diätform darstellt.
Sellerie – Grüne Medizin der Antike
Ob als Saft, Speise, Umschlag oder Haarspülung – Sellerie war in der Antiken Apotheke ein vielseitiges Heilmittel mit starker Wirkung. Seine Heilkraft bleibt bis heute aktuell – ein echtes Geschenk der Natur für Gesundheit und Wohlbefinden.