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Holunder in der Antiken Apotheke: Natürliche Heilkräfte von Sambucus nigra

Holunder bei Erkältung

    Der Holunder (Sambucus nigra) gehört seit Jahrhunderten zu den bewährten Heilpflanzen der Antiken Apotheke. Schon in alten Klosterrezepturen wurden seine vielseitigen Bestandteile zur Linderung zahlreicher Beschwerden verwendet. Blüten, Blätter, Beeren, Rinde und sogar Wurzeln wurden sorgfältig verarbeitet, um ihre heilenden Wirkstoffe zu nutzen.

Inhaltsstoffe und Verarbeitung des Holunders

    In der Antiken Apotheke wurde der Holunder sorgfältig verarbeitet, um seine Wirkung optimal zu entfalten. Besonders die Beeren sind reich an Vitamin C und weiteren wichtigen Vitaminen. Die grüne Schicht der Rinde, die mittlere Rindenschicht, ist die wirksame Komponente – allerdings ist Vorsicht geboten: Roh ist Holunder leicht giftig und sollte stets gekocht werden.

Wichtiger Hinweis zur Verarbeitung von Holunder:

Roh ist Holunder leicht giftig und sollte stets gekocht werden.

Der Grund dafür ist der Inhaltsstoff Sambunigrin, ein natürliches Glykosid, das insbesondere in rohen und unreifen Holunderbeeren enthalten ist. Bei Kontakt mit Wasser spaltet Sambunigrin kleine Mengen Blausäure ab – eine Substanz, die zu Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall führen kann.

    Achtung: Sambunigrin ist nicht hitzestabil.
     Sicherheit durch Erhitzen: Beim Erhitzen auf über 80 °C wird Sambunigrin zuverlässig abgebaut, wodurch der Holunder seine toxische Wirkung verliert und sicher verwendet werden kann.

Daher gilt: Holunderprodukte niemals roh verzehren, sondern immer ausreichend erhitzen, kochen oder backen, um eine sichere Anwendung zu gewährleisten.

Trocknen und Lagern

  • Blüten: Schnell trocknen und in luftdicht verschlossenen Behältern aufbewahren.

  • Beeren: Entweder trocknen oder zu Mus, Sirup oder Marmelade verarbeiten.

Heilwirkung von Holunder in der Antiken Medizin

Blütentee bei Erkältungen und Fieber

    Ein klassischer Blütentee aus Holunder wurde schon in der Antike gegen Katarrh, Husten und Rachenschmerzen eingesetzt. Die Anwendung ist einfach:

Zubereitung: 1 Teelöffel getrocknete Blüten mit ¼ Liter heißem Wasser übergießen, einige Minuten ziehen lassen, filtern und über den Tag verteilt in kleinen Schlucken trinken.

Wirkung:
    Der Tee wirkt bei Grippe, Asthma, Bronchitis, Keuchhusten, Masern, Scharlach, Ischias, Rheuma und starkem Schnupfen – sogar im Anfangsstadium einer Lungenentzündung.

Blutreinigung und Hautpflege durch Blättertee

    Der Tee aus Holunderblättern galt in der Antike als das beste Mittel zur Blutreinigung und bei unreiner Haut. Er hilft zudem bei Gicht und kann unangenehmen Körpergeruch lindern.

Natürliches Schwitzen bei Fieber

    Holunderblütentee enthält natürliche Stoffe, die das Schwitzen bei Fieber fördern – ein einfacher, aber hochwirksamer Heilansatz aus der Antiken Apotheke.

Einschlafhilfe mit Holunder und Walnuss

    Ein Tee aus Holunder- und Walnussblättern hat sich in historischen Überlieferungen als wohltuendes Mittel gegen Schlaflosigkeit bewährt.

Weitere Anwendungen des Holunders

Bei Verstopfung und Harnausfluss

    Ein Tee aus Blättern und Rinde hilft gegen Verstopfung und unterstützt bei Problemen mit Harnausfluss.

Gegen Wassersucht und Neuralgien

    Gekochter Wein mit Holunderbeeren wurde in der Antiken Apotheke gegen Wassersucht verwendet. Zerstoßene Holunderblätter dienten als Umschlag bei Schmerzen, z. B. bei Trigeminusneuralgie und anderen Gesichtsschmerzen.

Behandlung von Hämorrhoiden

    Frische Holunderblätter als Umschlag sind ein bewährtes Mittel bei Hämorrhoiden – eine traditionelle, aber effektive Methode.

Kulinarische Anwendungen mit heilender Wirkung

    Ein besonderer Genuss aus der Antiken Apotheke: Holunderblütendolden werden in Teig getaucht und ausgebacken – ein gesundes und heilbringendes Gericht mit natürlicher Kraft.

Rezept: Holunderbeerenmarmelade

Zutaten: 2 kg Holunderbeeren, ½ kg Zucker, etwas Wasser
Zubereitung: Beeren passieren, mit Wasser kurz aufkochen, Zucker zugeben und weiter köcheln, bis genug Flüssigkeit verdampft ist. In Gläser füllen.

    Diese Marmelade ist nicht nur köstlich, sondern auch reich an Vitaminen und gut für das Immunsystem.

Holundersirup mit Zitrone und Berberitzen

    Ein erfrischendes und heilendes Getränk: Sirup aus Holunderbeeren, Zitronen und Berberitzen – bekannt für seine belebende und immunstärkende Wirkung.

Holunder – Ein Schatz der Antiken Apotheke

    Der Holunder war und ist ein unverzichtbarer Bestandteil jeder Antiken Apotheke. Ob bei Fieber, Hautproblemen, Infektionen oder innerer Unruhe – die Pflanze ist ein wahres Multitalent. Mit seiner Kombination aus kulinarischem Genuss und heilender Kraft bleibt der Holunder ein wertvolles Naturheilmittel, dessen Anwendung auch heute wieder an Bedeutung gewinnt.

 

 


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