Der Holunder (Sambucus nigra) gehört seit Jahrhunderten zu den bewährten Heilpflanzen der Antiken Apotheke. Schon in alten Klosterrezepturen wurden seine vielseitigen Bestandteile zur Linderung zahlreicher Beschwerden verwendet. Blüten, Blätter, Beeren, Rinde und sogar Wurzeln wurden sorgfältig verarbeitet, um ihre heilenden Wirkstoffe zu nutzen.
Inhaltsstoffe und Verarbeitung des Holunders
In der Antiken Apotheke wurde der Holunder sorgfältig verarbeitet, um seine Wirkung optimal zu entfalten. Besonders die Beeren sind reich an Vitamin C und weiteren wichtigen Vitaminen. Die grüne Schicht der Rinde, die mittlere Rindenschicht, ist die wirksame Komponente – allerdings ist Vorsicht geboten: Roh ist Holunder leicht giftig und sollte stets gekocht werden.
Trocknen und Lagern
- Blüten: Schnell trocknen und in luftdicht verschlossenen Behältern aufbewahren.
- Beeren: Entweder trocknen oder zu Mus, Sirup oder Marmelade verarbeiten.
Heilwirkung von Holunder in der Antiken Medizin
Blütentee bei Erkältungen und Fieber
Ein klassischer Blütentee aus Holunder wurde schon in der Antike gegen Katarrh, Husten und Rachenschmerzen eingesetzt. Die Anwendung ist einfach:
Zubereitung: 1 Teelöffel getrocknete Blüten mit ¼ Liter heißem Wasser übergießen, einige Minuten ziehen lassen, filtern und über den Tag verteilt in kleinen Schlucken trinken.
Wirkung:
Der Tee wirkt bei Grippe, Asthma, Bronchitis, Keuchhusten, Masern, Scharlach, Ischias, Rheuma und starkem Schnupfen – sogar im Anfangsstadium einer Lungenentzündung.
Blutreinigung und Hautpflege durch Blättertee
Der Tee aus Holunderblättern galt in der Antike als das beste Mittel zur Blutreinigung und bei unreiner Haut. Er hilft zudem bei Gicht und kann unangenehmen Körpergeruch lindern.
Natürliches Schwitzen bei Fieber
Holunderblütentee enthält natürliche Stoffe, die das Schwitzen bei Fieber fördern – ein einfacher, aber hochwirksamer Heilansatz aus der Antiken Apotheke.
Einschlafhilfe mit Holunder und Walnuss
Ein Tee aus Holunder- und Walnussblättern hat sich in historischen Überlieferungen als wohltuendes Mittel gegen Schlaflosigkeit bewährt.
Weitere Anwendungen des Holunders
Bei Verstopfung und Harnausfluss
Ein Tee aus Blättern und Rinde hilft gegen Verstopfung und unterstützt bei Problemen mit Harnausfluss.
Gegen Wassersucht und Neuralgien
Gekochter Wein mit Holunderbeeren wurde in der Antiken Apotheke gegen Wassersucht verwendet. Zerstoßene Holunderblätter dienten als Umschlag bei Schmerzen, z. B. bei Trigeminusneuralgie und anderen Gesichtsschmerzen.
Behandlung von Hämorrhoiden
Frische Holunderblätter als Umschlag sind ein bewährtes Mittel bei Hämorrhoiden – eine traditionelle, aber effektive Methode.
Kulinarische Anwendungen mit heilender Wirkung
Ein besonderer Genuss aus der Antiken Apotheke: Holunderblütendolden werden in Teig getaucht und ausgebacken – ein gesundes und heilbringendes Gericht mit natürlicher Kraft.
Rezept: Holunderbeerenmarmelade
Zutaten: 2 kg Holunderbeeren, ½ kg Zucker, etwas Wasser
Zubereitung: Beeren passieren, mit Wasser kurz aufkochen, Zucker zugeben und weiter köcheln, bis genug Flüssigkeit verdampft ist. In Gläser füllen.
Diese Marmelade ist nicht nur köstlich, sondern auch reich an Vitaminen und gut für das Immunsystem.
Holundersirup mit Zitrone und Berberitzen
Ein erfrischendes und heilendes Getränk: Sirup aus Holunderbeeren, Zitronen und Berberitzen – bekannt für seine belebende und immunstärkende Wirkung.
Holunder – Ein Schatz der Antiken Apotheke
Der Holunder war und ist ein unverzichtbarer Bestandteil jeder Antiken Apotheke. Ob bei Fieber, Hautproblemen, Infektionen oder innerer Unruhe – die Pflanze ist ein wahres Multitalent. Mit seiner Kombination aus kulinarischem Genuss und heilender Kraft bleibt der Holunder ein wertvolles Naturheilmittel, dessen Anwendung auch heute wieder an Bedeutung gewinnt.
Holunder (Sambucus nigra) zeigt in aktuellen Studien antivirale Wirkung bei COVID-19 und SARS-CoV-2
Studien beschreiben Holunder als natürliche Ergänzung zur Behandlung von viralen Lungenerkrankungen, einschließlich COVID-19 und SARS-CoV-2. Die enthaltenen Anthocyane und Polyphenole hemmen Virusvermehrung und stärken das Immunsystem.
Ein bemerkenswerter Zusammenhang ergibt sich mit der historischen Phytonzid-Forschung von Boris P. Tokin, der nachwies, dass Phytonzide – gegen Bakterien, Viren und Pilze wirksam sind. Holunder zählt zu den Pflanzen mit besonders hoher Konzentration dieser natürlichen antiviralen Schutzstoffe.
Rezepte aus Antike Apotheke verbinden jahrtausendealtes Heilwissen mit moderner Forschung – und bieten eine natürliche, pflanzliche Unterstützung bei Infektionen, für die die konventionelle Medizin bislang kaum wirksame Mittel kennt.
Hinweis zur Anwendung der Rezepturen:
Hinweis zur Anwendung der Rezepturen:
- Die vorliegenden Rezepturen basieren auf historischen Quellen, insbesondere auf klösterlichen Aufzeichnungen, und wurden mit aktuellem phytotherapeutischem Fachwissen sowie modernen wissenschaftlichen Erkenntnissen harmonisiert.
- Phytonzide – von Pflanzen gebildete bioaktive Substanzen mit antimikrobiellen Eigenschaften – spielen eine zentrale Rolle im Immunsystem und in der Abwehr pathogener Mikroorganismen, einschließlich Viren, resistenter Bakterien und Pilze. Ihre therapeutische Wirkung setzt eine exakte Zubereitung und Anwendung gemäß Anleitung voraus. Nur dann ist die Wirksamkeit der enthaltenen Phytonzide im Präparat gewährleistet.
- Da Heilpflanzen pharmakologisch aktive Inhaltsstoffe enthalten, können unerwünschte Wirkungen, Wechselwirkungen mit anderen Heilpflanzen oder Medikamenten sowie Kontraindikationen bei bestimmten Erkrankungen auftreten. Bitte prüfen Sie vor der Anwendung alle sicherheitsrelevanten Aspekte sorgfältig. Es wird dringend empfohlen, vor der Anwendung ärztlichen Rat oder den einer qualifizierten medizinischen Fachperson einzuholen, insbesondere bei bestehenden gesundheitlichen Problemen oder laufender Medikation.
- Bitte informieren Sie Ihren behandelnden Arzt über die Anwendung pflanzlicher Präparate, um Risiken zu minimieren und eine integrative Therapieplanung zu ermöglichen.
Sicherheitsaspekte bei der Anwendung
Sicherheitsaspekte bei der Anwendung von Holunder (Sambucus nigra)
1) Wechselwirkungen
Obwohl Holunderpräparate (z. B. aus Blüten oder reifen Beeren) grundsätzlich als sicher gelten, gibt es Hinweise auf mögliche Wechselwirkungen mit bestimmten Medikamenten:
- Immunsuppressiva: Da Holunder eine immunstimulierende Wirkung haben kann, besteht ein potenzieller Wirkgegensatz bei gleichzeitiger Einnahme von Immunsuppressiva (z. B. nach Transplantationen oder bei Autoimmunerkrankungen).
- Diuretika: Holunder hat eine milde harntreibende Wirkung. Eine Kombination mit Diuretika (z. B. Furosemid) könnte zu verstärktem Flüssigkeits- und Elektrolytverlust führen.
- Antidiabetika: Bei gleichzeitiger Anwendung mit blutzuckersenkenden Medikamenten kann es in Einzelfällen zu einer verstärkten Senkung des Blutzuckerspiegels kommen – regelmäßige Kontrolle ist empfehlenswert.
2) Kontraindikationen
Folgende Personengruppen sollten auf die Einnahme von Holunderpräparaten verzichten oder ärztlichen Rat einholen:
- Allergien: Bekannte Überempfindlichkeit gegenüber Holunder oder anderen Vertretern der Familie der Moschuskrautgewächse (Adoxaceae).
- Schwangerschaft und Stillzeit: Es liegen keine ausreichenden Studien zur Sicherheit in Schwangerschaft und Stillzeit vor. Die Anwendung sollte nur nach Rücksprache mit einem Arzt erfolgen.
- Autoimmunerkrankungen: Personen mit Erkrankungen wie Lupus erythematodes oder rheumatoider Arthritis sollten Holunder nur nach ärztlicher Abklärung verwenden, da immunstimulierende Effekte ungünstig wirken können.
- Kinder unter 12 Jahren: Für diese Altersgruppe liegen keine standardisierten Dosierungsangaben vor; die Verwendung sollte nur mit kinderärztlicher Rücksprache erfolgen.
3) Nebenwirkungen
Die Einnahme geprüfter Holunderpräparate gilt im Allgemeinen als gut verträglich. Dennoch können folgende Nebenwirkungen auftreten:
- Gastrointestinale Beschwerden: Bei Einnahme nicht ausreichend erhitzter Beeren oder Blätter können Übelkeit, Erbrechen, Durchfall oder Bauchkrämpfe auftreten. Diese Symptome werden durch cyanogene Glycoside (v. a. Sambunigrin) verursacht.
- Allergische Reaktionen: In seltenen Fällen können Hautausschläge, Juckreiz, Atemnot oder Schleimhautschwellungen auftreten. Bei ersten Anzeichen sollte die Einnahme sofort beendet und ein Arzt aufgesucht werden.
- Leichte Kopfschmerzen oder Benommenheit: Einzelfallberichte deuten auf leichte zentralnervöse Reaktionen hin, insbesondere bei überhöhter Dosierung.
4) Vorsichtsmaßnahmen
Um eine sichere Anwendung von Holunder zu gewährleisten, sollten folgende Hinweise beachtet werden:
- Nur reife Beeren verwenden, die vor dem Verzehr oder der Weiterverarbeitung ausreichend gekocht wurden. Rohe Beeren oder Pflanzenteile sind toxisch.
- Die empfohlene Dosierung kommerzieller Produkte (z. B. standardisierte Extrakte, Säfte, Sirupe) nicht überschreiten. Bei Unsicherheit Dosierungsempfehlungen eines Arztes oder Apothekers einholen.
- Bei chronischen Erkrankungen (z. B. Diabetes, Leber- oder Nierenerkrankungen) ist eine medizinische Beratung vor Anwendung angeraten.
- Präparate immer aus zuverlässigen Quellen beziehen, um Verunreinigungen oder falsche Pflanzenbestandteile zu vermeiden.
Forschungen
Studien, Medizinische Anwendung & Heilwirkung
- Die Behandlung mit Holunder (Sambucus nigra) behandelt die Symptome der oberen Atemwege wirksam: Eine Meta-Analyse randomisierter, kontrollierter klinischer Studien
- Holunder – Quelle bioaktiver Verbindungen mit antiviraler Aktion
- Wild Sambucus nigra L. vom nordöstlichen Rand der Art: Ein wertvolles Keimplasma mit hemmender Kapazität gegen SARS-CoV2 S-Protein RBD und hACE2 Bindung in vitro
- Die Ergänzung der Elderberry reduziert die kalte Dauer und die Symptome bei Flugreisenden: Eine randomisierte, doppelblütige Placebo-kontrollierte klinische Studie
- Holunder – Quelle bioaktiver Verbindungen mit antiviraler Aktion
Häufig gestellte Fragen
Häufig gestellte Fragen zur Heilpflanze Holunder (Sambucus nigra)
Was ist Holunder (Sambucus nigra) und wofür wird er medizinisch verwendet?
Holunder, insbesondere der Schwarze Holunder (Sambucus nigra), ist eine seit Jahrhunderten genutzte Heilpflanze. Die Blüten und Beeren werden traditionell zur Linderung von Erkältungssymptomen, zur Förderung des Schwitzens und zur Unterstützung des Immunsystems verwendet. Moderne Studien belegen antivirale, entzündungshemmende und antioxidative Eigenschaften.
Welche wissenschaftlichen Studien bestätigen die Wirksamkeit von Holunder?
Eine Meta-Analyse aus 2019 (Hawkins et al., DOI: 10.1016/j.ctim.2018.12.004) zeigt, dass Holunderextrakt bei akuten Atemwegserkrankungen die Dauer und Schwere der Symptome signifikant reduzieren kann. Auch eine placebokontrollierte Studie mit Flugreisenden (Tiralongo et al., DOI: 10.3390/nu8040182) bestätigte eine verkürzte Erkältungsdauer bei Einnahme von Holunderpräparaten.
Ist die Einnahme von Holunder sicher?
Holunderprodukte aus reifen, erhitzten Beeren oder standardisierten Präparaten gelten als sicher. Rohe Pflanzenteile (z. B. unreife Beeren, Blätter) enthalten jedoch giftige cyanogene Glycoside, die zu Übelkeit oder Durchfall führen können. Die Einhaltung der Dosierung und Qualitätsprüfung ist wichtig.
Gibt es bekannte Nebenwirkungen oder Risiken bei der Anwendung von Holunder?
Mögliche Nebenwirkungen sind milde Magen-Darm-Beschwerden oder allergische Reaktionen. Bei Anwendung nicht erhitzter Pflanzenteile können Vergiftungserscheinungen auftreten. Schwangere, Stillende, Kinder unter 12 Jahren und Personen mit Autoimmunerkrankungen sollten Holunder nur nach ärztlicher Rücksprache einnehmen.
Welche Teile der Holunderpflanze werden verwendet?
In der Naturheilkunde werden vor allem die Holunderblüten (für Tees und Aufgüsse) und die reifen Beeren (für Säfte, Sirupe, Extrakte) verwendet. Die Rinde, Blätter und unreifen Beeren gelten als giftig und sind nicht zur Anwendung geeignet.
Wie wirkt Holunder bei Grippe oder Erkältung?
Die in den Beeren enthaltenen Anthocyane hemmen das Anhaften und Eindringen von Grippeviren in Zellen. Zusätzlich regen Holunderpräparate die Produktion von Zytokinen an, die das Immunsystem aktivieren. Studien zeigen eine verkürzte Krankheitsdauer um bis zu 50 %.