Oregano, auch bekannt als Dost, ist eine der ältesten Heilpflanzen, die bereits in der Klosterheilkunde verwendet wurde. Botanisch gehört er zur Familie der Lippenblütler
(Lamiaceae) und ist unter dem wissenschaftlichen Namen Origanum vulgare bekannt. Die robuste Pflanze wächst in vielen Regionen Europas und kann über die Jahre an derselben Stelle geerntet werden, was sie besonders wertvoll macht. Charakteristisch für Oregano ist sein intensiver Duft, der an Thymian erinnert, wenn man seine Blätter zwischen den Fingern zerreibt.
Sammelzeit und Merkmale von Oregano
Ab Juni wird der obere Teil des Oregano-Stängels gesammelt, da die unteren Teile der Pflanze schnell verholzen. Die oberen Stängel sind häufig leicht rötlich gefärbt und tragen die wertvollsten Bestandteile der Pflanze. Für die Heilkunde ist besonders das ätherische Öl von Bedeutung, das eine stark desinfizierende Wirkung auf den Verdauungstrakt hat.
Heilende Wirkung und Anwendung bei Verdauungsbeschwerden
Das ätherische Öl des Oregano wirkt desinfizierend auf die Verdauungsorgane und hilft, Infektionen zu bekämpfen. Gleichzeitig regen die in der Pflanze enthaltenen Bitterstoffe die Verdauung an und unterstützen somit eine gesunde Magen-Darm-Funktion. Die enthaltenen Gerbstoffe haben zudem die Fähigkeit, Ruhr zu stoppen. Oregano findet daher Anwendung bei verschiedenen Erkrankungen des Darms, der Leber, Gallenblase und des Magens.
Oregano-Tee – Ein traditionelles Heilmittel
Oregano wird in der Klosterheilkunde häufig in Form von Tee eingesetzt. Ein einfacher Oregano-Tee wird traditionell zur Behandlung von Husten, Keuchhusten, Heiserkeit und Bronchitis genutzt. Oregano unterstützt die Heilung von Atemwegserkrankungen und wird in Kombination mit Schafgarbe noch wirksamer. Für eine intensivere Wirkung gegen Atemwegserkrankungen kann man Oregano-Tee zu gleichen Teilen mit Kamille und Gartensalbei mischen. Dieser Tee belebt den Körper auf ähnliche Weise wie Kaffee und hilft gegen Schläfrigkeit. Jedoch sollte man darauf achten, den Tee in Maßen zu trinken, da übermäßiger Konsum schädlich sein kann.
Oregano in der Kinderheilkunde und bei Menstruationsbeschwerden
In früheren Zeiten wurde Oregano-Tee auch Kindern gegeben, die Schwierigkeiten mit dem Lernen hatten. Man glaubte, dass der Tee die geistige Leistungsfähigkeit unterstützt. Darüber hinaus hat Oregano einen positiven Einfluss auf die Regulation des weiblichen Zyklus und kann bei unregelmäßiger Menstruation lindernd wirken.
Oregano als vielseitiges Gewürz in der Küche
Neben seiner heilenden Wirkung ist Oregano auch in der Küche sehr geschätzt. Besonders in der mediterranen Küche wird er häufig für Nudel- und Tomatengerichte, Braten, Salate und Eintöpfe verwendet. Durch die Kombination von Oregano mit anderen Kräutern wie Basilikum, Rosmarin und Thymian kann man schmackhafte Gerichte zubereiten, die ohne Salz auskommen. Diese Kräutermischung ist ideal für Diätnahrung und trägt zu einer gesunden, ausgewogenen Ernährung bei.
Fazit
Oregano ist weit mehr als nur ein Gewürz. Die Heilpflanze hat eine lange Tradition in der Klosterheilkunde und bietet wertvolle Heilwirkungen für den Magen-Darm-Trakt, die Atemwege und den weiblichen Zyklus. Ob als Tee oder in der Küche – Oregano ist eine vielseitige Pflanze, die sowohl für die Gesundheit als auch für den Genuss unerlässlich ist.