In der Antiken Apotheke war der Thymian (Thymus vulgaris) eine der wichtigsten Heilpflanzen. Schon seit Jahrtausenden schätzten die Menschen seinen intensiven Duft, seine heilsamen Kräfte und seine vielseitige Anwendbarkeit bei unterschiedlichsten Beschwerden.
Der Thymian – Duftende Kraft aus dem Kräutergarten
Der Gartenthymian ist ein bis zu 50 cm hoher, mehrjähriger Strauch, der in sonniger Lage gedeiht. Er blüht von Mai bis Juni und verströmt dabei einen kräftigen, angenehmen Duft. Während der Blütezeit werden die Blüten und andere Pflanzenteile gesammelt, zu kleinen Sträußchen gebunden und im schattigen Durchzug getrocknet – eine traditionelle Praxis aus der Antiken Apotheke.
Zubereitung und Anwendung von Thymian-Tee
Für die Zubereitung eines heilenden Thymiantees überbrüht man 1 Teelöffel getrocknetes Kraut mit einer Tasse kochendem Wasser. Verwendet man frische Pflanze, genügt ein halber Teelöffel. Zwei bis drei Tassen täglich schluckweise getrunken wirken wahre Wunder.
Mit Honig gesüßt entfaltet der Tee seine wohltuende Wirkung noch intensiver.
Heilwirkungen von Thymian in der Antiken Apotheke
Atemwegserkrankungen natürlich lindern
Thymian-Tee war in der Antike ein bewährtes Mittel gegen Krankheiten der Atemwege wie Asthma, Keuchhusten und Lungenentzündung. Auch bei Schlaflosigkeit empfahl man ihn regelmäßig.
Virenbekämpfer und Verdauungshelfer
Thymian vernichtet Viren und Bakterien effektiv. Er wurde in der Antike bei Magen- und Darmkrankheiten eingesetzt, insbesondere bei Krämpfen, Verdauungsproblemen, Nieren- und Blasenkrämpfen sowie Leberbeschwerden. Selbst bei Blinddarmreizungen und ausgebliebener Menstruation brachte Thymian Erleichterung.
Für eine reine Haut und starke Nerven
Innerlich wie äußerlich angewendet zeigte der Thymian seine Kraft: Bei unreiner Haut und Akne wurde empfohlen, ihn regelmäßig den Speisen beizugeben. Zudem stärkte Thymian – besonders in Kombination mit Honig – die Nerven und half bei der Erholung nach körperlicher Schwäche.
Hilfe bei Kreislaufproblemen und Migräne
In der Antike wurde Thymian erfolgreich bei unregelmäßigem Kreislauf, Schwindel, Ohrensausen und Migräne eingesetzt. Er half, das körperliche Gleichgewicht wiederherzustellen.
Traditionelle Teemischungen für Magen und Verdauung
Eine besonders beliebte Teemischung bestand aus:
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2 Teilen Thymian
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1 Teil Kümmel
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1 Teil Pfefferminze
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1 Teil Tausendgüldenkraut
Diese Kombination unterstützte die Verdauung und heilte Magenbeschwerden auf natürliche Weise.
Thymian in der äußeren Anwendung
In der Antiken Apotheke nutzte man Thymian nicht nur innerlich, sondern auch äußerlich:
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Bei Hämatomen, Quetschungen, Rheuma und Schwellungen.
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Für Bäder bei Rachitis und Kinderschwäche: Kinder wurden jeden zweiten Tag in angenehm warmer Thymian-Aufkochung gebadet.
Eine traditionelle Salbe aus Thymian, Schmalz und Rindertalg half bei Muskel- und Gelenkbeschwerden.
Thymian als köstliches Gewürz
Auch als Küchengewürz schätzte man den Thymian in der Antike. Er machte Speisen nicht nur schmackhafter, sondern auch bekömmlicher. Besonders fette Speisen wie Fleisch, Bratkartoffeln, Eier mit Speck, Würste, Käse oder Eintöpfe wurden durch Thymian leichter verdaulich und verträglicher.