Der Ackerschachtelhalm, (Equisetum arvense) oftmals als Zinnkraut bekannt, ist ein weitverbreitetes Unkraut, das einen einzigartigen, geruchlosen, bitteren und salzigen Geschmack aufweist. Die braunen, sporentragenden Stängel dieses Krautes besitzen im Gegensatz zu den grünen Stängeln keine medizinischen Eigenschaften.
Letztere sind bekannt für ihren hohen Kieselsäuregehalt, der bis zu 16 Prozent erreichen kann. Die jüngsten Stängel sind dabei besonders begehrt, da sie eine höhere Löslichkeit von Kieselsäure aufweisen. Um ihre Farbe zu bewahren, sollten die Stängel an einem luftigen und schattigen Ort getrocknet werden. Sowohl der Saft als auch der Tee des Ackerschachtelhalms sind frei von schädlichen Nebenwirkungen. Der berühmte Naturheilkundler Sebastian Kneipp schätzte den Ackerschachtelhalm für seine vielseitigen heilenden Wirkungen, warnte jedoch auch vor seiner Stärke und empfahl eine sparsame Anwendung.
Lungenkrankheiten und Blutbildung: Die Heilkraft des Ackerschachtelhalms
Der Ackerschachtelhalm gilt als herausragendes Mittel zur Behandlung von Lungenleiden, einschließlich Bronchitis und Lungenblutungen. Selbst bei Tuberkulose kann er hilfreich sein, erfordert in diesem Fall allerdings eine höhere Dosierung. Er wirkt auch positiv auf die Blutbildung, indem er die Anzahl der Blutkörperchen schnell erhöht, besonders bei starken Blutungen. Zudem stärkt die Kieselsäure das Lungengewebe. Tee aus Ackerschachtelhalm kann bei regelmäßiger Anwendung Haarausfall vorbeugen, und das Ausspülen von Wunden mit seinem Saft oder Tee beschleunigt die Wundheilung. Er kann auch dazu beitragen, Knochenbrüche zu heilen, Nieren- und Blasenentzündungen sowie Blasenkrämpfe zu lindern und sogar Blasen- und Nierensteine aufzulösen. Bei Nierenbeckenentzündungen kann er das Eiweiß aus dem Harn entfernen. Die enthaltene Kieselsäure verleiht dem Gewebe Flexibilität.
Schachtelhalm-Bäder und Tee für gesunde Haut und Harnsteine
Bäder mit Ackerschachtelhalm können positive Auswirkungen auf die Haut haben. Sie fördern die Durchblutung, lindern Juckreiz und können bei Erfrierungen, offenen Beinen und Hämorrhoiden helfen. Sein Tee kann auch der Behandlung von schlaffer und faltiger Haut dienen. Wenn Ackerschachtelhalm zu scharf erscheint, kann eine Teemischung mit Huflattich, Lindenblüten, Breitwegerich, Holunderbeeren und Thymian hilfreich sein. Bei Harnsteinen kann ein Tee aus Schachtelhalm, Wacholderbeeren und Beifuß Linderung bringen.
Ackerschachtelhalm-Tee als Linderung für eine Vielzahl von Leiden
Ackerschachtelhalm-Tee kann auch bei verschiedenen anderen Gesundheitsproblemen wie Scharlach, Typhus, Mandelvergrößerung, Blutarmut, Rippenfellentzündungen, Stoffwechselerkrankungen und Neurosen hilfreich sein. Er kann ungesunde Körpersäfte ausleiten und das Blut reinigen. Getrockneter Ackerschachtelhalm, zu Pulver verarbeitet und in Milch gekocht, kann schwache Kinder stärken und das Blut erneuern. Gurgeln mit Ackerschachtelhalm-Tee kann bei Halsschmerzen helfen. Es ist jedoch wichtig, ihn nicht in zu hoher Konzentration oder zu lang einzunehmen. Regelmäßige Pausen sind ratsam.
Nur, wer den Acker-Schachtelhalm genau kennt und bestimmen kann, sollte ihn selbst sammeln. Denn gerade an feuchten Standorten besteht Verwechslungsgefahr mit dem giftigen Sumpf-Schachtelhalm.
Empfehlung:
- Die Rezepte und Anwendungen basieren auf antiken Originalquellen und Aufzeichnungen aus Klosterarchiven. Der Inhalt wurde geprüft und mit aktuellem Fachwissen sowie modernen Studien abgeglichen und harmonisiert. Bitte beachten Sie, dass die genaue Befolgung der Anleitungen in den Rezepten entscheidend für ihre Wirksamkeit ist.
- Heilpflanzen können Nebenwirkungen, Wechselwirkungen oder Kontraindikationen haben. Konsultieren Sie daher vor der Anwendung stets einen Arzt oder eine andere medizinische Fachkraft – insbesondere bei bestehenden Erkrankungen oder Medikamenteneinnahme.
- Informieren Sie Ihren Arzt über die Nutzung pflanzlicher Mittel, um eine sichere Behandlung zu gewährleisten.