Die Quitte (Cydonia oblonga) ist eine uralte Kulturpflanze, die bereits in der Antike Apotheke der Griechen und Römer einen festen Platz hatte. Ihr goldgelbes Leuchten, ihr intensiver Duft und ihre vielfältigen Heilwirkungen machten sie zu einer geschätzten Heil- und Nutzpflanze.
Botanische Beschreibung der Quitte
Die Quitte ähnelt in ihrem Wuchs dem Apfelbaum. Sie blüht im Mai und Juni mit zart rötlich-weißen Blüten und trägt im Herbst aromatische Früchte, die in Form und Farbe an Äpfel oder Birnen erinnern. Die Früchte der Quitte sind zunächst mit feinen Härchen überzogen, die beim Reifen im Oktober verschwinden. Ihre Vollreife erreicht die Quitte meist erst nach der Lagerung im Keller.
Obwohl die Früchte angenehm duften, ist ihr Geschmack herb und adstringierend, weshalb sie nicht roh, sondern meist gekocht oder als Kompott verzehrt werden. In der Volksküche wurden zerschnittene Quitten auch zwischen Sauerkraut gelegt, um dessen Aroma zu verfeinern.
Heilwirkung der Quitte in der Antike Apotheke
In der antiken Heilkunst galt die Quitte als wohltuend und stärkend. Ihre vielfältigen Inhaltsstoffe, insbesondere der hohe Gehalt an Schleimstoffen, machten sie zu einem bewährten Mittel bei zahlreichen Beschwerden.
Anwendung bei Magen- und Darmerkrankungen
Als Kompottspeise wirkte die Quitte lindernd bei Entzündungen der Magen- und Darmschleimhäute sowie bei Durchfall. Die Schleimstoffe schützen und beruhigen die gereizten Schleimhäute und fördern die Regeneration des Verdauungstrakts.
Linderung von Atemwegsbeschwerden
Auch bei Erkältungen und Atemwegsentzündungen wurden Quittenzubereitungen geschätzt. Der sanfte Schleim der Frucht legte sich wie ein Schutzfilm auf die Schleimhäute und erleichterte das Atmen.
Äußere Anwendung bei Wunden und Hautreizungen
Ein traditionelles Mittel der Antike Apotheke war die Verwendung der Quittenfruchtschale auf blutenden Wunden. Sie stillte die Blutung und förderte die Wundheilung.
Aus den Blättern der Quitte wurden Dampfbäder bereitet, die bei Gebärmuttervorfall wohltuend wirkten.
Heilwirkung der Quittensamen
Besonders geschätzt wurde der Schleim der Quittensamen. Legt man die Samen in Wasser, quellen sie auf und bilden eine heilende Schleimsubstanz. Dieser Schleim wurde traditionell äußerlich angewendet bei:
Wundliegen und Verbrennungen,
aufgesprungener Haut und Brustwarzen,
sowie Geschwüren in der Mundhöhle – dort diente er als mildes Gurgelmittel.
Quitte – Ein Schatz der Naturheilkunde
Die Quitte gilt als Sinnbild für Heilung, Fruchtbarkeit und Reinheit. In der heutigen Naturheilkunde und modernen Pflanzenheilkunde erfährt sie eine neue Wertschätzung, besonders wegen ihrer milden, schützenden und regenerierenden Eigenschaften.
Ob als Heilpflanze der Antike Apotheke oder als wertvolle Frucht in der modernen Ernährung – die Quitte (Cydonia oblonga) bleibt ein zeitloses Naturheilmittel mit beeindruckender Wirkvielfalt.













