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Die Brennnessel: Ein uraltes Heilmittel der Klosterheilkunde

brennnessel

Mögliche Nebenwirkungen, die es zu berücksichtigen gilt

    Brennnesselpräparate und -extrakte sind im Allgemeinen gut verträglich und der Verzehr unbedenklich. Unerwünschte Nebenwirkungen treten selten auf, können aber Kopfschmerzen, Übelkeit, Durchfall, Verstopfung oder Magenbeschwerden umfassen. 

    Während Brennnesseln im getrockneten Zustand im Allgemeinen unbedenklich sind, sollten Sie das Berühren oder Essen frischer Brennnesselblätter vermeiden – Pflanzenhaare auf den Blättern können ein Brennen, Blasenbildung und einen juckenden Ausschlag verursachen. Der Pflanzensaft enthält außerdem ein Gift, das die Haut reizen kann. Vermeiden Sie den Verzehr von Brennnesseln, wenn Sie allergisch auf Brennnesseln oder andere Pflanzen aus der Familie der Brennnesselgewächse (Urtica) reagieren.

    Kinder und Frauen, die schwanger sind, schwanger werden möchten oder stillen, sollten die Einnahme vermeiden. Ältere Menschen sollten Brennnessel mit Vorsicht anwenden, da sie den Blutdruck zu stark senken kann. Da es sich um ein Diuretikum handelt, sollten Sie bei Nieren- oder Blasenproblemen vor der Einnahme von Brennnessel mit Ihrem Arzt sprechen.

Sicherheitsaspekte bei der Anwendung von Brennnessel (Urtica dioica)

1) Wechselwirkungen

Brennnesselpräparate können pharmakodynamische Wechselwirkungen mit verschiedenen Medikamentengruppen aufweisen. Dazu zählen:

  • Diuretika (Entwässerungsmittel): Die entwässernde Wirkung der Brennnessel kann sich mit der Wirkung synthetischer Diuretika (z. B. Furosemid, Hydrochlorothiazid) summieren, was zu Elektrolytverlusten, insbesondere von Kalium, führen kann.
  • Antidiabetika: Brennnessel kann den Blutzuckerspiegel senken. Bei gleichzeitiger Einnahme von blutzuckersenkenden Medikamenten (z. B. Metformin, Insulin) kann es zu einer Hypoglykämie kommen.
  • Blutdrucksenkende Mittel: Es besteht die Möglichkeit einer Verstärkung der blutdrucksenkenden Wirkung (z. B. bei ACE-Hemmern, Betablockern).
  • NSAR (nichtsteroidale Antirheumatika): Bei gleichzeitiger Anwendung kann die Reizwirkung auf die Magenschleimhaut erhöht sein.

2) Kontraindikationen

Die Anwendung von Brennnessel ist in folgenden Fällen kontraindiziert:

  • Akute entzündliche Erkrankungen der Nieren oder ableitenden Harnwege (z. B. Nephritis, Pyelonephritis)
  • Ödeme infolge eingeschränkter Herz- oder Nierenfunktion: Eine gesteigerte Harnausscheidung kann das Herz-Kreislauf-System zusätzlich belasten.
  • Schwere Lebererkrankungen (in Einzelfällen)
  • Allergie gegen Brennnessel oder Pflanzen aus der Familie der Urticaceae
  • Schwangerschaft: Aufgrund möglicher uterusstimulierender Wirkungen ist eine Einnahme während der Schwangerschaft ohne ärztlichen Rat nicht empfohlen.

3) Nebenwirkungen

Bei der Anwendung von Brennnesselprodukten (innerlich oder äußerlich) können folgende Nebenwirkungen auftreten:

  • Gastrointestinale Beschwerden: Übelkeit, Magenschmerzen, Blähungen
  • Allergische Reaktionen: Hautausschlag, Nesselsucht, Juckreiz, besonders bei empfindlichen Personen
  • Hautreizungen: Kontakt mit frischen Brennnesselblättern kann lokal zu Brennen, Rötung und Quaddelbildung führen (Urtikation)
  • Selten: Kopfschmerzen, Schwindel oder Kreislaufprobleme durch entwässernde Wirkung bei empfindlichen Personen

4) Vorsichtsmaßnahmen

Folgende Vorsichtsmaßnahmen sollten bei der Anwendung von Brennnessel beachtet werden:

  • Ausreichende Flüssigkeitszufuhr: Bei harntreibender Wirkung sollte täglich mindestens 1,5–2 Liter Flüssigkeit aufgenommen werden.
  • Langzeitanwendung: Eine Anwendung über mehr als 4 Wochen sollte nur unter ärztlicher Kontrolle erfolgen, insbesondere bei chronischen Erkrankungen.
  • Kinder unter 12 Jahren: Die sichere Anwendung bei Kindern ist nicht ausreichend untersucht, daher sollte von einer Anwendung abgesehen werden.
  • Stillzeit: Es liegen keine ausreichenden Daten zur Sicherheit in der Stillzeit vor. Vorsicht ist geboten.
  • Autoimmunerkrankungen: Bei bestimmten Autoimmunerkrankungen (z. B. Lupus erythematodes, rheumatoide Arthritis) kann eine ärztliche Rücksprache sinnvoll sein, da immunmodulierende Wirkungen möglich sind.
  • Operationen: Wegen möglicher blutgerinnungsbeeinflussender Effekte sollte Brennnessel mindestens 2 Wochen vor geplanten Operationen abgesetzt werden.

Forschung zur Heilwirkung und medizinischen Anwendung der Brennnessel (Urtica dioica)

Die medizinische Nutzung der Brennnessel ist gut dokumentiert und durch zahlreiche wissenschaftliche Studien unterstützt. Insbesondere in den Bereichen Urologie, Rheumatologie und Stoffwechselregulation liegen fundierte Forschungsergebnisse vor. Nachfolgend finden Sie eine Auswahl an anerkannten Studien und Fachquellen, die die Wirksamkeit und Sicherheit der Brennnessel belegen.

Ausgewählte wissenschaftliche Quellen:

ESCOP Monograph on Urtica dioica:
Die Europäische Wissenschaftliche Kooperative für Phytotherapie (ESCOP) bewertet Brennnessel zur Behandlung von rheumatischen Beschwerden und zur unterstützenden Therapie bei Harnwegsinfekten.
https://escop.com/monographs

European Medicines Agency (EMA) – Herbal Monograph on Urtica dioica:
Die EMA stuft Brennnesselblätter und -wurzel als traditionelles pflanzliches Arzneimittel ein mit Anwendungsgebieten bei Harnwegserkrankungen und Gelenkbeschwerden.
https://www.ema.europa.eu/en/medicines/herbal/urticae-folium

PubMed – Übersicht wissenschaftlicher Studien zu Urtica dioica:
Zahlreiche Studien zu antientzündlicher, antioxidativer und blutzuckersenkender Wirkung der Brennnessel finden sich in der medizinischen Datenbank PubMed.
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/?term=urtica+dioica

WHO Monographs on Selected Medicinal Plants – Vol. 1:
Die Weltgesundheitsorganisation beschreibt die traditionelle und unterstützende Anwendung von Urtica dioica wissenschaftlich fundiert.
https://apps.who.int/iris/handle/10665/42052

Deutscher Arzneimittel-Codex / Neues Rezeptur-Formularium (DAC/NRF):
Die Monografie zur Brennnessel enthält pharmazeutische Standards für Herstellung und Anwendung.
https://www.dac-nrf.de

    Diese Quellen ermöglichen eine fundierte Auseinandersetzung mit der Wirkung, Dosierung und Sicherheit der Brennnessel in der traditionellen und modernen Phytotherapie.

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