Eine neue Studie hat gezeigt, dass Schimpansen Wunden behandeln, indem sie spezielle Insekten verwenden.
Die Forschung wurde von Wissenschaftlern des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie in Leipzig durchgeführt und im Journal "PLoS ONE" veröffentlicht. Die Forscher beobachteten Schimpansen in der Taï-Nationalpark in der Elfenbeinküste, die auf Insektenjagd gingen und diese dann in ihre Wunden einsetzten.
Die Schimpansen nutzen spezielle Ameisen, die Dorylus genannt werden und auch als "Safari-Ameisen" bekannt sind. Diese Ameisen haben starke Kiefer und geben ein Sekret ab, das Bakterien abtötet. Die Schimpansen beissen die Köpfe der Ameisen ab und reiben sie dann auf ihre Wunden. Dadurch werden schädliche Bakterien bekämpft und die Wunden können besser heilen.
Die Forscher beobachteten, dass Schimpansen, die Wunden hatten, gezielt nach diesen Ameisen suchten und sie dann zur Behandlung ihrer Wunden einsetzten. Diese Verhaltensweise wurde in der Vergangenheit auch bei anderen Tierarten beobachtet, aber es ist das erste Mal, dass Schimpansen gezielt medizinische Substanzen verwenden.
Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass Schimpansen über ein erstaunliches Verständnis von Medizin und Gesundheit verfügen. Sie können gezielt nach Heilmitteln suchen und diese dann zur Behandlung ihrer eigenen Verletzungen einsetzen. Dieses Wissen könnte auch für die medizinische Forschung bei Menschen von Nutzen sein.
Insgesamt liefert diese Studie wichtige Erkenntnisse über die Fähigkeiten und das Verhalten von Schimpansen und zeigt, dass diese Tiere uns viel über uns selbst und unsere eigene Evolution lehren können.