Sekanjabin für Baby-Gelbsucht – Traditionelle Anwendungen für Mütter in der Antiken Apotheke Irans
Baby-Gelbsucht (Neugeborenenikterus) ist ein häufig vorkommender Zustand in den ersten Lebenstagen und erfordert in der modernen Medizin eine genaue Beobachtung und gegebenenfalls ärztliche Behandlung.
Trotzdem existiert im heutigen Iran und in der Antiken Apotheke eine lange Tradition ergänzender, von den Müttern konsumierter Getränke, die nach kulturmedizinischer Vorstellung den Stoffwechsel unterstützen und die Muttermilch ausgleichen sollen.
Wichtig dabei:
Die traditionellen Mischungen werden nicht dem Baby gegeben, sondern von der Mutter getrunken – ein kultureller Ansatz, der auf der Vorstellung basiert, dass die Regulierung der Muttermilch den Stoffwechsel des Neugeborenen indirekt unterstützen könne.
Diese Ansätze stammen aus der persischen Erfahrungsmedizin (طب سنتی ایران) und ersetzen niemals eine medizinische Betreuung.
Traditionelle iranische Empfehlungen für Mütter bei Baby-Gelbsucht
1. Kombination aus Schahterah- und Kasni-Destillat mit Sekanjabin
(عرق شاهتره + عرق کاسنی + سکنجبین)
In der persischen Tradition gelten die Extrakte von:
Schahterah (شاهتره / Fumaria officinalis)
Kasni (کاسنی / Wegwarte, Chicorée)
als leber- und blutregulierend.
Traditionelle Zubereitung für die Mutter
Schahterah- und Kasni-Destillat zu gleichen Teilen mischen.
Für jedes kleine Glas (استکان)
→ 1–2 Teelöffel Sekanjabin hinzufügen.Die Mutter soll traditionell 3 Gläser pro Tag trinken.
Hintergrund
Diese Mischung soll laut klassischer persischer Sicht das Blut und den Stoffwechsel ausgleichen und dadurch indirekt die Muttermilch harmonisieren.
2. Süßlimettensaft mit Sekanjabin, Taranjebin und Shir-Chasht
(آب لیمو شیرین + سکنجبین + ترنجبین + شیرخشت)
Eine weitere traditionelle Empfehlung für Mütter lautet:
Zutaten
Süßlimettensaft (آب لیمو شیرین)
1–2 Teelöffel Sekanjabin
Taranjebin (ترنجبین / natürliches Harz)
Shir-Chasht (شیرخشت / natürliches kristallisiertes Harz)
Anwendung
Die Mutter trinkt 1 Tasse pro Tag.
Hintergrund
Diese Mischung gilt kulturmedizinisch als innerlich kühlend, mild reinigend und für den Stoffwechsel der Mutter ausgleichend.
3. Belimotten-Quitten-Sirup (به + لیموترش) mit Rohrzucker
(شربت بهلیمو با نیشکر)
Dies ist ein traditionelles Getränk aus:
dem Saft der Quitte,
Zitronensaft,
und Rohrzucker.
Es gilt als:
leicht verdauungsfördernd,
„wärmeausgleichend“,
und stärkend.
Anwendung
→ Die Mutter trinkt täglich ein Glas.
Wie diese Tradition interpretiert wird
Diese Anwendungen beruhen auf folgenden Grundideen der persischen Medizin:
Die Leber der Mutter beeinflusse laut traditioneller Sicht die Qualität der Muttermilch.
Eine ausbalancierte Verdauung der Mutter wirke harmonisierend auf das Neugeborene.
Kühlende und ausleitende Getränke könnten indirekt helfen, den Stoffwechsel der Mutter zu optimieren.
Diese Überzeugungen stammen aus der kulturellen Heilkunde, nicht aus klinischen Studien.
Wichtige medizinische Einordnung
Baby-Gelbsucht (Neugeborenenikterus) kann harmlos sein, kann aber auch medizinische Behandlung benötigen, z. B. Phototherapie.
Traditionelle Getränke:
ersetzen keine Diagnostik,
ersetzen keine Phototherapie,
dürfen niemals direkt dem Baby verabreicht werden.
Sie können höchstens als ergänzende Tradition für die Mutter dienen, wenn ein Arzt das Baby überwacht und die Situation unbedenklich ist.
Rezepte für Sekanjbin für Baby Gelbsucht
1. Rezepte in übersichtlicher Kochbuchform (für die Mutter, nicht für das Baby!)
Alle Rezepte stammen aus iranischen Haushaltsquellen und traditioneller persischer Medizin (طب سنتی ایران). Die Getränke werden ausschließlich von der Mutter konsumiert.
Rezept 1: Schahterah-Kasni-Mischung mit Sekanjabin
(Traditionelles Hauptrezept bei Baby-Gelbsucht)
Zutaten
1 Teil Schahterah-Destillat (عرق شاهتره)
1 Teil Kasni-Destillat (عرق کاسنی)
1–2 TL Sekanjabin pro kleines Glas (استکان)
Zubereitung
Beide Destillate zu gleichen Teilen mischen.
In jedes kleine Glas 1–2 TL Sekanjabin einrühren.
Anwendung (traditionell)
Die Mutter trinkt 3 kleine Gläser pro Tag.
Rezept 2: Süßlimettensaft mit Sekanjabin, Taranjebin und Shir-Chasht
(Ein klassisches kühlendes Getränk für die Mutter)
Zutaten
1 Tasse Süßlimettensaft (آب لیمو شیرین)
1–2 TL Sekanjabin
1 TL Taranjebin (ترنجبین)
1 TL Shir-Chasht (شیرخشت)
Zubereitung
Süßlimettensaft in ein Glas geben.
Taranjebin und Shir-Chasht auflösen.
Sekanjabin hinzufügen und verrühren.
Anwendung (traditionell)
1 Tasse täglich durch die Mutter.
Rezept 3: Quitte-Zitronen-Sirup mit Rohrzucker (شربت بهلیمو با نیشکر)
Zutaten
Saft einer mittelgroßen Quitte
Saft ½ Zitrone
1–2 EL Rohrzucker
1 Glas Wasser
Zubereitung
Quitten- und Zitronensaft mischen.
Rohrzucker einrühren, bis er sich auflöst.
Mit Wasser auffüllen.
Anwendung
1 Glas täglich.
Rezept 4: Sekanjabin-Zitronenwasser (جهت پاکسازی مادر)
Zutaten
1 EL Sekanjabin
Saft ¼ Zitrone
1 Glas lauwarmes Wasser
Zubereitung
Alles verrühren, lauwarm trinken.
Anwendung
Morgens auf nüchternen Magen (wenn verträglich).
Rezept 5: Schahterah-Kasni-Tee mit Honig-Sekanjabin
Zutaten
½ Glas lauwarmer Schahterah-Kasni-Tee
1 TL Sekanjabin
Optional: ½ TL Honig
Zubereitung
Tee zubereiten, abkühlen lassen und Sekanjabin einrühren.
Anwendung
1–2× täglich als Ergänzung.
Hinweis zur Anwendung der Rezepturen:
Hinweis zur Anwendung der Rezepturen:
Die in dieser Reihe vorgestellten Rezepturen sind Teil einer langen historischen Tradition. Sie wurden in unterschiedlichen Epochen teils als Arzneimittel, teils als Erfrischungsgetränke genutzt. Heute sind sie vor allem kulinarisch-kulturelle Zubereitungen.
- Die vorliegenden Rezepturen basieren auf historischen Quellen, insbesondere auf klösterlichen Aufzeichnungen, und wurden mit aktuellem phytotherapeutischem Fachwissen sowie modernen wissenschaftlichen Erkenntnissen harmonisiert.
- Phytonzide – von Pflanzen gebildete bioaktive Substanzen mit antimikrobiellen Eigenschaften – spielen eine zentrale Rolle im Immunsystem und in der Abwehr pathogener Mikroorganismen, einschließlich Viren, resistenter Bakterien und Pilze. Ihre therapeutische Wirkung setzt eine exakte Zubereitung und Anwendung gemäß Anleitung voraus. Nur dann ist die Wirksamkeit der enthaltenen Phytonzide im Präparat gewährleistet.
- Da Heilpflanzen pharmakologisch aktive Inhaltsstoffe enthalten, können unerwünschte Wirkungen, Wechselwirkungen mit anderen Heilpflanzen oder Medikamenten sowie Kontraindikationen bei bestimmten Erkrankungen auftreten. Bitte prüfen Sie vor der Anwendung alle sicherheitsrelevanten Aspekte sorgfältig. Es wird dringend empfohlen, vor der Anwendung ärztlichen Rat oder den einer qualifizierten medizinischen Fachperson einzuholen, insbesondere bei bestehenden gesundheitlichen Problemen oder laufender Medikation.
- Bitte informieren Sie Ihren behandelnden Arzt über die Anwendung pflanzlicher Präparate, um Risiken zu minimieren und eine integrative Therapieplanung zu ermöglichen.





















